Geschichte einer Familienunternehmung

Unternehmertum, Poesie und Prosa

Walter Hiltbrunner, Sohn eines Zimmermannes aus Wyssachen,  arbeitete vorerst als Metzger. In einer Zeitschrift las er per Zufall eine Selbstbiografie eines Abbruchunternehmers welche ihn inspirierte. Zusammen mit seinen Brüdern Fritz, Emil und Paul baute Walter einen Altstoffhandel auf. Nach mehreren erfolgreichen Jahren im Altstoffhandel gründete Walter zusammen mit seiner Frau Katharina Hiltbrunner-Jordi in Grasswil BE die eigene Unternehmung mit der sie nebst dem Altstoffhandel fortan auch im Häuserabbruch tätig waren.

Alte Markthalle in Langenthal

Die Abbrüche in dieser Zeit wurden mit reiner Handarbeit ausgeführt. Mit Ross und Wagen, Werkzeug im Veloanhänger und vier bis sechs Mann wurden Abbrüche aller Art erbracht. Bereits bei seinen ersten Abbrüchen verkaufte Walter Hiltbrunner wiederverwendbare Baumaterialien direkt ab Baustelle. Nicht verkaufte Ware gelangte in das Verkaufslager in Grasswil.

1960 kaufte Walter Hiltbrunner den Schreinerei- und Sägereibetrieb von Karl Ruegger in Riedtwil und baute die neue Geschäftsliegenschaft auf dem gekauften Areal. Aufgrund eines nationalen Baustopps mit Abbruchverbot in den 60er Jahren erweiterte Walter das Geschäftsfeld mit dem Handel von Baumaterialien.

 

Erfindergeist und Pionierleistungen

1974 trat der 6. Sohn von Walter und Katharina Hiltbrunner, Peter Hiltbrunner mit seiner Frau Ruth Hiltbrunner-Fankhauser in das Familienunternehmen ein. Zwei Jahre später entstand aus der Einzelfirma Abbruch Hiltbrunner die Aktiengesellschaft Hiltbrunner AG. Peter Hiltbrunner erwies sich als ausgezeichneter Pionier beim Erkennen möglicher Geschäftsfelder und in der Entwicklung neuer Maschinen und Einrichtungen. Das Tätigkeitsgebiet der Firma konzentrierte sich unter der Leitung Peter Hiltbrunner primär auf den Gebäuderückbau, den Handel mit wiederverwendbaren Baumaterialien und insbesondere auf das Altholzrecycling.

Mit der Anschaffung der ersten Hackeranlage zur Produktion von Holzschitzel aus Altholz war die Hiltbrunner AG in den 80er Jahren einer der ersten Betriebe der Schweiz, welche dem Recyclinggedanke im Altholzbereich Rechnung trugen. Das eingesetzte Inventar wie Kranfahrzeuge und Shredder waren Eigenentwicklungen von Peter Hiltbrunner, welche er eigens bei den Hersteller anfertigen liess.

Die Hiltbrunner AG wuchs innerhalb 10 Jahren von 8 Mitarbeiter auf 17 Mitarbeiter. In dieser Zeit entwickelte die Hiltbrunner AG ihre Rückbautechniken stets weiter. Den Fokus richtete Peter Hiltbrunner dabei stets auf den ökologischen Aspekt. Er erkannte früh die möglichen ökonomischen Vorteile einer ökologisch ausgerichteten Rückbauvorgehensweise. Viele heutige Standards auf nationaler Ebene basieren auf den bereits damals praktizierten Vorgehensweisen.

In den folgenden Jahren richtete sich der Fokus weiter auf die Altholzentsorgung. Mit dem LKW-Rückbaukran und dem ersten mobilen Altholzshredder folgten 1994 weitere Spezialanfertigungen von Peter Hiltbrunner. Diese Errungenschaften machte die Hiltbrunner AG zur Pionierin der Rückbaubranche und bedeutete den Durchbruch für die Geschäftserfolge von Peter Hiltbrunner. Die damals eröffnete, offizielle Holzannahmestelle auf dem Betriebsareal sowie die stets bekannter gewordene Verkaufsstelle für gebrauchte Baumaterialien waren eine wesentliche Grundlage für das heutige RRC Riedtwil.

Laufend lies Peter Hiltbrunner auf die jeweiligen Herausforderungen ausgerichtete Maschinen und Einrichtungen anfertigen. Dies qualifizierte die Unternehmung für die Ausführung sämtlicher Gebäude- und Innenrückbauarbeiten. Die jüngste Spezialanfertigung durch Peter Hiltbrunner ist der Prototyp einer Rückbaumaschine, deren innovativen Eigenschaften der Firma während den Rückbauarbeiten neue und effizientere Arbeitsabläufe ermöglicht.

 

Kreativität und Marktorientierung

2009 trat Martin Hiltbrunner, Sohn von Peter und Ruth Hiltbrunner, mit seiner Frau Tamara Hiltbrunner-Rentsch in das Familienunternehmen ein. Martin Hiltbrunner, konzentriert sich auf die Organisationsstruktur, Marktanalyse und laufender, dezenter Neuausrichtungen. Tamara Hiltbrunner ist zuständig für die Leitung der Administration.

2014 trat Patric Rubin in die Familienunternehmung ein und übernahm 2015 die Leitung im Bereich Rückbau. Patric Rubin setzte von Anfang an Akzente im modernen Rückbau. Seine Begeisterung für das Sachgebiet und die Erfahrungen aus Baubranche und Handel ermöglichen ihm das Erkennen wichtiger Kundenbedürfnissen, was sich in einem zufriedenen Kundennetzwerk manifestiert.

Per April 2020 hat der Start in die 3. Generation der Hiltbrunner AG begonnen. Die Firma ist von Martin Hiltbrunner und Patric Rubin zu je 50% übernommen worden. Im Rahmen der Firmenübergabe ist die sich ebenfalls im Familienbesitz befindende Logically AG mit dem Bereich ReUse und Recycling und die Hiltbrunner AG mit dem Bereich Gebäuderückbau fusioniert worden.